2017 – In den Hunsrück und zurück

Es ist 06:15 Uhr und während ich den Helm schließe, höre ich bereits das Grummeln der Moto Guzzi Stelvio. Dann ist mein Nachbar doch ein bisschen schneller gewesen als ich… also, los gehts!

Um 07:00 Uhr wollen wir uns in Stillhorn mit dem Rest der Truppe treffen und dann runter in den Hunsrück. Für mich mal wieder eine Gegend, die ich noch gar nicht kenne.

Der Weg dorthin führt bis Kassel über die A7, dann weiter auf der A49 nach Marburg und Limburg a.d.Lahn. In Bad Ems erleben wir eine sehr gründliche Salatzubereitung und schließlich treffen wir nach gemütlicher Fahrt in Woppenroth ein. Woppenroth? Wer es nicht kennt… das ist keine Bildungslücke.

Woppenroth

Haus Doris

Ein kleines Dorf, zentral im Hunsrück gelegen und etwas abgeschieden von der Welt… zumindest was Internet und WLAN angeht. Stattdessen gibt es dort eine sehr gastliche Pension, das Haus Doris! Die Übernachtung mit Frühstück ist konkurenzlos preiswert und wenn die Wirtin zum Abendbrot den Grill anschmeißt, dann muß Mann Appetit mitbringen. Ich sag nur 350g!! Und vorweg noch eine Wurst aus eigener Hausschlachtung!

Der Hunsrück: Wo tiefe Wälder und mittelalterliche Burgruinen grüßen.

Das Mittelgebirge Hunsrück liegt idyllisch inmitten des Rheinischen Schiefergebirges in Rheinland-Pfalz zwischen den Flüssen Mosel, Rhein und Nahe. Von Woppenroth starteten wir dann an vier Tagen zu Rundtouren durch den Hunsrück.

Ob Mosel oder Rhein, die Aussichten und die kurvenreichen Nebenstrassen sind ein Genuß für jeden Motorradfahrer. Überall findet man schöne Rastplätze, Eisdielen und gemütliche Gaststätten. Natürlich gibt es auch die typischen Touri-Fallen. Die kann man sich anschauen, muß man aber nicht. Da es die besten Eisbecher jedoch nur in richtigen Eisdielen gibt, muss der eishungrige BMW-Biker halt in die ein oder andere Fußgängerzone. Und da  wir als Gruppe unterwegs waren, sind wir selbstverständlich aus reiner Solidarität gefolgt 🙂

Ice, Ice, Baby

Bernkastel-Kues ist damit aus unserer Sicht ausführlich beschrieben, obwohl: die öffentlichen Toiletten waren sehr sauber 😉

Etwas im Schatten der beiden großen Ströme fließt die Nahe. Hier liegt Idar-Oberstein, die Stadt der Edelsteine. Kaum rollt man durch deren Straßen, fallen sofort die vielen Schilder auf. Juwelen und Edelsteine werden in Idar- Oberstein angepriesen wie andernorts die Brötchen. Natürlich nur zu einem etwas anderen Preis. Wer’s hat, kann in der Nahestadt also richtig Geld loswerden. Aber auch in der Theorie sind die edlen Mineralien interessant. In der historischen Weiherschleife konnten wir einen kleinen Einblick in die Welt des kostbaren Gesteins werfen. Die nette Bedienung schenkte uns sogar Freikarten für die Edelsteinmesse in Idar-Oberstein. Damit entschädigte sie uns etwas für den mehr als unfreundlichen Ton des Fremdenführers. Der muss wohl irgendwann mal schlechte Erfahrungen mit Motorrradfahrern gemacht haben.

In den Messehallen (angenehm kühl!) wollten alle Aussteller nur unser Bestes. Der ein oder andere bekam es dann auch und wir hatten ein paar Gramm mehr im Gepäck (höre ich Kilo?).

Alles voller Steine…

So verflogen die vier Tage und es fällt schwer, neben den tollen Strassen ein besonderes Highlight  hervorzuheben. Es war mit Sicherheit nicht das Pokalfinale und auch nicht der Skywalk in St. Johannisberg. Da hatten wir in Norwegen doch schon andere Plattformen betreten.

100 Meter über der Nahe

Vielleicht war es ja der Monster-Hamburger im Heimathof Schabach oder die leckeren Forellen in der Bescheider Mühle?

Zwischenmahlzeit!

Was auf jeden Fall in Erinnerung bleiben wird, ist die unglaubliche Hitze während dieser vier Tage. Temperaturen weit oberhalb 30 Grad machten manche Pause zur Qual und auch die Fahrt brachte nicht immer die erhoffte Erfrischung.

Als es dann am Montag zurück in den vermeintlich kühlen Norden ging, fiel mein Thermometer im Cockpit erst hinter Stillhorn unter 30 Grad. Zwischenzeitlich hatte es bei 49,8 Grad abgeschaltet. Eine interessante Erfahrung.

Damit liegt die Vatertagstour 2017 hinter uns und die Planungen für das nächste Jahr haben bereits begonnen.

Vielleicht gibt es ja ein Wiedersehen in den Dolomiten?

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