2018 – Odenwald

Ich gebe es zu, dieses lange Wochenende war nun keine ganz sooo große Tour… und wir wußten jeden Tag, wo wir abends ankommen würden. Aber egal, es waren wieder knappe 1600 Kilometer in vier Tagen. Dass diese überwiegend auf der Autobahn abgerissen wurden, davon wiederum gefühlt ein Viertel auf der Rückfahrt im Stau… geschenkt.

Was hängen geblieben ist, sind viele Kurven, viel Wald, alte Fachwerkhäuser, historische Innenstädte und die Pizzeria „Zur Kreuzgass“.

Zwei Tage saßen wir zwölf fast nur im Sattel und folgten unserem Pfadfinder in immer neue Ecken des Odenwalds. Wo wir gerade waren… wußten einige von uns nicht immer. Hin und wieder kamen mir dabei Vergleiche mit einer Busreise in den Sinn. Aussteigen und sich nach eigener Nase umschauen wäre zwar möglich gewesen, aber das macht man ja dann doch nicht.

Wer das Volkslied „Hoch auf dem gelben Wagen“ noch kennt, in der ersten Strophe heisst es: „…ich möcht in Ruhe gern schauen; aber der Wagen, der rollt.“ Als ich dann auf einer unserer Touren doch einmal den Blick vom Vordermann abwandte, entdeckte ich dies hier, wollte auch in Ruhe gerne schauen und liess die Truppe dann ziehen:

Diese seit 2003 sonderlackierte Lok steht seit einiger Zeit mit Maschinenschaden und defekten Achsen im Bahnhof von Miltenberg am Main. Damals war sie Teil eines von Udo Lindenberg organisierten Happenings: er wollte im Osten Deutschlands die Frustmauer durchbrechen…

Letztlich kam damit ein weiteres Reiseziel auf meine private Checkliste, dass ich mir durchaus noch einmal genauer ansehen könnte.

Der Odenwald – eine richtige Idylle und für „Motorradwanderer“ ein Paradies!

Und der Odenwald ist auch kein Geheimtipp! Zahllose Motorradgruppen waren mit uns unterwegs. Im Gegensatz zu den Einheimischen Bikern fuhr die meisten „Touris“ gesittet und ordentlich. Die Einheimischen schienen jedoch in jeder Kurve das Maximum herausholen zu müssen, nicht ohne Grund sind dort viele der schönsten Strecken an Wochenenden für Motorräder gesperrt. Und gerüchteweise sollten sich auch an diesem Himmelfahrtswochenende zwei einheimische Biker tot gefahren haben. So zumindest erzählte es uns unser Wirt.

Insofern war es dann doch schön, als bis Montag in unserer WhatsApp-Gruppe die Meldungen von gesunden Rückkehrern eingingen. Und nächstes Jahr? Norwegen oder die Dolomiten standen wieder zur Diskussion. Warten wir es ab!

 

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