Esch-sur-Sûre, Beaufort, Larochette…
Preisfrage: wo sind wir? Fast richtig! Aber letztlich nur ein Hauch von Frankreich… Unsere diesjährige „Himmelfahrt“ (oder Vatertagstour) führte uns nach Luxemburg. Zunächst führte unser Weg jedoch nach Bitburg und wir schlugen in der dortigen Sportschule/-hotel unser Basiscamp auf.
Über den Start zu nachtschlafender Zeit (Ironie!) oder die Anfahrt über die A1 brauche ich nicht viele Worte verlieren. Über die beiden kleinen Schauer eigentlich auch nicht. Nachdem wir aber kurz hinter Euskirchen die Autobahn verlassen hatten, bekamen wir bereits in der Eifel einen kleinen Vorgeschmack auf die Ardennen und so flogen wir von einer Kurve in die nächste.
Das Sporthotel… ob ich mir die Mühe machen werde, irgendwo auf einem Reiseportal eine Bewertung zu hinterlassen, weiß ich wirklich nicht. Nur soviel: das Personal war nett und bemüht!
Ab Freitag ging es für zwei Tage kreuz und quer durch die Ardennen. Wirklich malerische Ortschaften, alte Burgen, restaurierte Schlösser, nette kleine Kaffees und dann immer wieder: Kurven, Täler, Höhenzüge mit tollen Aussichten, enge Strassen, ganz enge Strassen… ein Eldorado für Motorradfahrer.
Von den ganz heißen Kurvenjägern blieben wir weitestgehend verschont und das Wetter war optimal. Jedenfalls für die meisten von uns. Ein oder zwei Nordlichter empfanden die 28° Grad als viel zu heiß, aber allen kann man es eben nicht recht machen.
Das gleiche gilt natürlich für die Touren. Wenn du drei Biker auf einem Haufen hast, dann hast du auch vier Meinungen. Bei neun Fahrern… aber rechnet es selber aus 🙂
Mir haben die Touren gefallen und unser Guide hatte sich erneut viel Mühe gegeben. Das wir am Ende tatsächlich keine Eisdiele gefunden hatten, war ja nicht das Problem… Spätestens in der Bäckerei Fischer Larochette sah ich am Nebentisch einen bombastischen Eisbecher.
Und genau dort, bei meiner Bestellung des Café au Lait (in bestem Urlaubs-Französich!) schoß mir der Gedanke durch den Kopf, dass ich schon lange nicht mehr in Frankreich… aber das wird vielleicht noch eine andere Geschichte.
Apropos Geschichte: die Spuren des zweiten Weltkriegs sind in Luxemburg oder zumindest in den Ardennen noch immer allgegenwärtig. Immer wieder stößt man auf Hinweise, Denkmäler oder Gedenktafeln. Die Ardennenschlacht hat offenbar tiefe Spuren im Bewußtsein des Landes hinterlassen.
Und dann, am letzten Tag, nicht zu vergessen das Café de l’Europe… bzw. das Café du Château! Im ersteren wollten wir gemütlich bei Kaffee und Eis die Tour am Samstag ausklingen lassen, im letzteren feierte eine Gruppe Jugendlicher ein uns unbekanntes Ereignis… laute Fangesänge, unterstützt durch eine Stadiontrommel… vermutlich hätten wir alle Maschinen ohne Schalldämpfer gegen an laufen lassen können… und wir hätten verloren. Gut dass es dort gar kein Eis gab, da fiel der Abschied noch viel leichter.
Die beiden Abende wurden mit einem Besuch im Biergarten oder dem CL-Endspiel alles andere als langweilig.
Da waren die Benzingespräche, die uns bis zu unseren Kleinkrafträdern zurückführten oder die durchaus amüsante Sichtweise einen einsamen Tottenham-Fans höchst unterhaltsam!
Schließlich ging es am Sonntag bei gefühlten 33° Grad auf den Rückweg. Nicht ohne noch einmal einen kleinen, kurvigen Abstecher in die Eifel zu machen… aber dann rief die Autobahn und wir gehorchten. Mithilfe von Google-Maps versuchten wir (überwiegend erfolgreich!) die größeren Staus zum umfahren und bis um 20:00 Uhr konnten auch die Letzten ihre unfallfreie Rückkehr über WhatsApp quittieren.