Meine(!) letzte Himmelfahrts-Tour mit der „Gang“ lag sechs Jahre zurück! 2019… noch bevor das große „C“ viele Pläne zerschlug… war ich mit den Jungs zuletzt in den Ardennen. Als mich dann letztes Jahr wieder eine Anfrage über Signal erreichte, war ich sofort Feuer und Flamme.
Unser Ziel war diesmal das BurgStadt-Hotel in Kastellaun im Rhein-Hunsrück-Kreis, Rheinland-Pfalz, ziemlich genau zwischen Rhein und Mosel.

Das ist nicht Stillhorn sondern eine Tankpause später am Tag… aber sehen Raststätten nicht alle ähnlich aus?
Am Himmelfahrtstag trafen sich morgens um 08:00 Uhr erneut ein paar Unentwegte an der Raststätte Stillhorn. Lange nicht gesehen und doch den ein oder anderen wiedererkannt, so erging es mir zumindest. Und die Gruppe war erneut kleiner geworden… the times they are a-changin!
Nach einem kurzen „Hallo“ und ebenso kurzer Absprache (wer fährt wo, wann Pause, grobe Strecke…) ging es auf die Autobahn in Richtung Kassel. Von dort über die A49 in Richtung Gießen, weiter über die A5! Frankfurt, Wiesbaden, Mainz waren die nächsten Wegpunkte. Mittlerweile auf den A66, A60 und A61.
Das war jetzt nicht wirklich spannend und mancher Biker könnte jetzt zu Recht „boaring“ einwerfen! Aber dank der guten Pausenplanung (nochmals großes Lob an den Guide!) war es nur halb so schlimm. Die Mittagspause im Gasthof Hainmühle war die perfekte Erholung. Inklusive Autogrammstunde und einer exotischen Currywurst blieben wir dort eine knappe Stunde am Mühlenbach sitzen (der ein oder andere wollte dort schon ein Zimmer nehmen!) und machten uns dann gut erholt auf die letzte Etappe!
Um 17:00 Uhr hatten wir schließlich unser Ziel erreicht, von meiner Haustür waren es mal eben 582 Kilomter und 7h 30m Fahrzeit.
Im Hotel war unsere Gruppe ab dann auch komplett. Eine eigene Motorradtour kurz zu unterbrechen, um sich der „Gang“ anzuschließen… Den Luxus kann sich auch nicht jeder erlauben!
Ich könnte jetzt noch ein paar Anekdoten bringen… seid ehrlich: ihr wartet drauf? Aber nö… lasse ich. Vielleicht nur noch die Anmerkung zu dem, dem Hotel angeschlossenen, Restaurant Afroditi! Ich habe noch nie so unfreundliches Personal erlebt. Folgt dem Link und schaut mal bei Tripadvisor nach! Der Fachkräftemangel machte sich auch hier bemerkbar und wir aßen dort nicht wieder!
Tag 1
Nach einem sehr guten Frühstück (im Hotel) ging es dann bei bombigen Wetter über tolle kurvige Strecken runter zur Mosel. Es machten einen Heidenspaß im gemütlichen Tempo weite, enge und ganz enge Kurven zu durchfahren.
Irgendwo hinter Cochem gab es eine kurze Kaffepause (auch hier Fachkräftemangel, aber nette Inhaberin) mit Fachgesprächen über Mini-Wohnmobile!
Schließlich landeten wir (Wortspiel!) in der der Flugplatzgaststätte Mont-Royal. Die ungarische Küche (auch hier Fachkräftemangel, aber nettes Inhaberpaar), der Kampf um den Sonnenschirm (ich sag nur: Hubschrauberpilot!) zählten zu den Höhepunkten der Pause!
Und zwischen den Pausen immer wieder Kuven und Kurven! Einfach toll. Am Ende des Tages waren es nur 150 Kilomter, die sich aber wirklich gelohnt hatten!
Den Abend verbrachten wir dann in der Pizzeria L’Incontro am Markt… welch ein Unterschied zum bereits erwähnten Nichtrestaurant! Und wenn der Biergarten schon geöffnet gewesen wäre und die Zapfanlage funktioniert hätte, wären wir auch länger geblieben!
Tag 2
Bereits gestern hatten uns die Warnungen von Einheimischen und die Prognosen der verschiedenen Wetterapps (wie haben wir eigentlich früher solche Touren geplant?) vor schweren Unwettern gewarnt. Das soll angeblich mit dem Maifest in Simmern zusammenhängen („Do reent’s immer“)…
Also passte unser Guide die Route etwas an und es ging los in Richtung Rhein!
Auch wenn die Tour nicht ganz so lang (wie ursprünglich geplant) wurde, mir machte es erneut viel Spaß. Neue Gegenden zu erkunden, in witziger Runde Pausen einzulegen („Wer hat meine Bestellung gegessen??“) und immer wieder diese spannenden/witzigen Begegnungen mit fremden Menschen, die offenbar mit dem Motorrad einfacher fallen… das Leben kann soo vieles bieten!

Mehr gibt’s nicht zu gucken!
Nach einer letzten Rast gegenüber der Lorelei ging es zurück in die Unterkunft um dort den Regen vorbeiziehen zu lassen. Während sich die einen aufs Ohr hauten, genossen andere die hoteleigene Sauna… herrlich!
Der kulinarische Höhepunkt des Tages folgte dann abends in der Pizzeria Adria. Freundliche Bedienung, leckeres Essen und Bier vom Fass in einer ruhigen Nebenstrasse am Fusse der Burg. Und wie heißt es doch? Pizza geht immer!
Abends gab es dann noch im Zimmer das UEFA-Champions-League-Finale. Eigentlich wollten wir das Spiel gar nicht sehen… vieleicht bis zur Halbzeit? Aber wie PSG dann mal eben Inter Mailand vernaschte… die Nacht wurde etwas kürzer!
Ab nach Hause
Auch der Sonntag begann mit einem Blick auf die Wetterapp. Und tatsächlich bot sich im Regenradar eine Lücke in der Wetterfront an… wir mussten lediglich pünktlich loskommen und anschließend nicht wieder in Richtung Frankfurt/Kassel fahren. Daher ging es sofort in Richtung Norden und über Leverkusen/Köln auf der A1 in Richtung Bremen. Auf diesem Stück durften wir unser Regenzeug einmal testen, blieben aber überwiegend vom Wetter verschont. Allerdings wurde auch diese Route aufgrund der Verkehrsinforationen überarbeitet. Ab Kamen ging’s auf die A2 Richtung Hannover.
Die Fahrt selber war nicht weiter aufregend… in Garbsen gab es neben dem exotischen irakischen Essen im Alba & Ibrahim Restaurant (Fachkräftemangel, aber bemühter Kellner!) auch noch einen Polizeieinsatz anlässlich einer „rechten“ Veranstaltung(?). Um dann einen größeren Stau (oder eine Sperrung der Autobahn?) zu vermeiden folgte ein kleiner Abstecher durch die Lüneburger Heide, schließlich war da noch der für zwei(!) von uns völlig überflüssige Stau vor dem Elbtunnel… wir wollten doch zu dritt gemeinsam bis Henstedt-Ulzburg fahren? Das kostet bei Gelegenheit noch einen (oder zwei?)
Kleiner Funfact nebenbei: schon beim Start am Donnerstag war abzusehen, dass meine Horizontjägerin auf dieser Tour ihre 90.000 Kilometer voll machen würde. Das wollte ich natürlich dokumentieren… so der Plan. Im Stop-and-Go der Baustelle vor dem Elbtunnel war das dann natürlich nicht möglich.
Gegen halb acht konnte ich dann den Zündchlüssel nach 620 Kilometern und etwas über acht Stunden Fahrzeit abziehen. Mit einem kalten Bier und einer leckeren Portion Gyros war die Begrüßung zu Hause perfekt! Tatsächlich war ich aber auch ein bisschen kaputt…