Von Åndalsnes nach Fagernes (3.Juni)
Das Vandrerhjem in Åndalsnes war erneut eine sehr schöne Übernachtungsmöglichkeit. Mit seinen gemütlichen Doppelzimmern, den gepflegten Sanitäranlagen und dem leckeren Frühstücksbüffet hätte man auch hier noch länger verweilen können.
Seit unserem Aufbruch in Akkerhaugen lagen jedoch bereits knapp 800Km hinter uns und wenn wir den Rückweg nicht ausschließlich auf den Schnellstrassen und in den Tunneln verbringen wollten, dann sollten wir so langsam an die Rückfahrt denken.
Bevor es wieder losging, mussten unsere Goldreserven aufgestockt werden, also rein in die City. Norwegen ist wirklich teuer!
Im Hafen von Åndalsnes lag zufällig die Aida Sol und die zahlreichen Hamburger Kreuzfahrer (insbesondere manche Dame…) schien großes Interesse an einer Weiterfahrt auf dem Sozius zu haben.
Bevor der ein oder andere jedoch anfing, Autogramme zu geben, drängten die anderen zur Weiterfahrt 🙂
Also aufgetankt und ab ging es vom Ufer des Romsdalsfjord über die E136 entlang der Rauma durch die „Strasse der Wasserfälle“. Dies sollte angeblich das letzte große Highlight werden. So kann man sich irren :-)!
Aufgrund der anhaltenden Trockenheit führten die Flüsse in den Bergen nicht so viel Wasser wie üblich, daher lagen sogar ein paar Wasserfälle trocken. Trotzdem wirkte die Landschaft sehr beeindruckend. Leider konnte man nicht überall für einen Fotostop halten.
Nachdem wir die Trolltindene (Bokmål), deutsch die Trollgipfel, hinter uns gelassen hatten, wurde die Fahrt zunehmend langweiliger. Aus der E136 wurde die E6 und hätten wir es eilig gehabt, wäre dies der schnellste Weg nach Oslo.
Aber… irgendwann verließen wir die E6 und bogen ab auf die Provinzstrasse (Fylkesvei = Fv) 51 und wir waren im Bikerparadies. Eine toll ausgebaute Strasse, ohne Schlaglöcher oder Frostschäden, führte uns knapp 100 Km über weite Kurven durch Wälder, Täler, Schneefelder und an diversen Seen und Hochmooren vorbei… fast ohne jeden Verkehr auf der Strasse! Das waren die besten 100 Km der gesamten Tour!!
Als wir schließlich in Fagernes auf dem Campingplatz Quartier bezogen, lagen zwar erneut knapp 300 Km hinter uns. Aber diesmal fühlte sich das ganz anders an! Und im Übermut der Gefühle fragte dann jemand, wie weit es noch zum Nordkapp sei, ob es ein Südkap gäbe, ob das in einer Tour zu schaffen sei… aber das ist eine andere Geschichte!