…liegt vor mir und damit ist diese Tour fast zu Ende. Ich weiß ja nicht, wie es anderen Motorradfahrern / Reisenden geht? Aber bei mir erhöht sich auf dem Rückweg jedesmal das Tempo. Hier oder dort noch einmal anhalten und gucken… ach nee, weiter!
Wenn dann noch so ein seltsames Wetter wie heute dazu kommt… Ich hatte mir den Wecker heute tatsächlich auf 05:00 Uhr gestellt. Das ist für mich keine besonders schlimme Zeit, ich bin jahrelang so früh aufgestanden. Ob sich das bald ändert… Themawechsel!
Also, der frühe Vogel fängt den Wurm. Mein Wurm war die angekündigte Schlechtwetterfront. Nicht ganz so wild wie gestern, die Niederschläge wesentlich lückenhafter, in der Ausdehnung jedoch fast identisch. Ich startete um 07:00 Uhr bei 14 Grad und bereits nach einer Stunde pendelte sich die Temperatur zunächst bei 19 Grad ein.
Und was war jetzt an dem Wetter seltsam? Nun, bei strahlend blauem Himmel waren immer wieder zahlreiche dunkelgraue Wolken unterwegs. Quellwolken in dunkelgrau sozusagen (falls es so etwas gibt?).
Und dort wo diese Wolken waren, dort schüttete es heftig. Weil ich jedoch komplett in Regenzeug fuhr, machte sich Petrus einen Scherz mit mir. Ich fuhr ständig über klatschnasse Strassen, teilweise dampften diese in der Sonne, bekam aber keinen Tropfen ab.
Okay, irgendwann hatten sich die Wolken soweit aufgelöst, das ich beruhigt die Regensachen ausziehen konnte.
Ich weiß, dieser Gag ist vorhersehbar. Aber es war wirklich so. Kaum hatte ich die Sachen verstaut und fuhr etwas luftiger angezogen weiter, kam von rechts so ein grauer, dunkler Wolken-Rowdy und schüttete den Eimer über mir aus. Gottseidank musste ich kurz darauf tanken. Der Gesichtsausdruck ist nicht gestellt! Das passiert, wenn man man den Selbstauslöser falsch eingestellt hat und noch nicht mit dem „Vögelchen“ rechnet. Sei’s drum 🙁
Auf der von mir so gelobten E45 ging es noch einige Kilometer weiter. Und natürlich nahm der Verkehr zu, je dichter im Süden die Besiedelung wurde. Trotzdem: es ging noch recht flott voran.
Dann kam die bisher einzige Umleitung aufgrund der vorangegangenen Waldbrände. Zu den Waldbränden kann ich eigentlich gar nichts sagen, die paar verbrannten Waldstücke, die ich auf der Tour sah, wirkten auf mich nicht so besonders verheerend. Es waren zwar vereinzelt angebrannte/abgebrannte Bäume zu sehen, aber wenn ich mich an das Waldbrandgebiet in Spanien erinnere…
Hier war zwischen den Brandstellen noch immer grüner Wuchs zu erkennen, ja sogar einige der angebrannten Bäume trugen noch Blätter. Aber das ist nur der Eindruck, den ich entlang meiner Route wahrnahm.
Irgendwann führte mich das Navi weg von der E45. Knappe 1000 Kilometer, die mir wirklich Spaß gemacht haben. Über kleinere und wieder recht leere Landstrassen ging es weiter nach Süden. Endlich lohnte sich auch einmal der Blick nach rechts und links und die Pausen waren wieder richtig entspannt!
Dann erreichten wir (bei mittlerweile 28 Grad!) Kristinehamn. Dort fand ich schnell den tollen Campingplatz (Danke, Navi!) und der Rest war Routine: Abladen, Tanken, Einkauf, Essen, Blog.
Weshalb ich heute nicht noch einmal das Zelt aufbaue? Nun, mich überholte heute ein norwegischer BMW-Biker und deutete nach hinten auf mein Gepäck. Die Louis-Gepäckrolle hatte sich geöffnet und ich hatte mittlerweile mein Camping-Kopfkissen verloren. Sch….! Und ohne Kopfkissen… kann ich einfach nicht auf der Matratze schlafen! 🙂
Aber im Ernst: ich will morgen sehr früh starten und zum Abendbrot zuhause sein. Mir wurde dort ein eiskaltes Köpi versprochen! Aber vor dem Bier liegen noch 998 Kilometer, also drei Tankpausen und zum ersten Mal seit dem Start wieder richtige Autobahn.
Pack ma’s!
Danke Helge, mir tat er gestern auch bisschen weh… aber es gibt ja fast nichts, was man nicht mit einem leckeren kalten Bier heilen kann 🙂
Na dann beste Wünsche für den letzten Törn.
Mir tut ja schon beim Lesen der Tageskilometer der Hintern weh.😊
Gute Fahrt und Prost ❄️🍺