Vom Hotel Laugarhóll, Hólmavík nach Sauðárkrókur
Heute war der Tag, an dem wir unsere verschobene Walbeobachtung endlich nachholen wollten. Pünktlich gegen 09:30 Uhr hatten wir uns vom Hotel aufgemacht und die paar Kilometer zur Ortschaft Hólmavík zurückgelegt. Weil über den Bergen im Südosten bereits dicke Regenwolken zu sehen waren, tankten wir die Maschinen noch schnell voll. Einem zügigen Start nach der Walbeobachtung stand damit nichts im Wege.
Nachdem wir uns noch etwas die Beine vertreten hatten, kamen die beiden Mitarbeiter von Láki Tours auch schon zum kleinen Schiff und wir gingen ebenfalls an Bord. Zusammen mit den anderen Touristen waren wir knapp 20 Personen, ein freier Blick auf das Wasser war also garantiert. Judith, unser Guide von Láki Tours, wies uns noch kurz in die Regeln an Bord ein und erklärte dann, was wir heute zu erwarten hätten.
In diesem Fjord, wie auch überwiegend hier an der Küste, hielten sich immer Buckelwale auf Nahrungssuche auf. Andere Wale kämen hin und wieder auch, diese wären jedoch sehr eher selten. Ausserdem gäbe es auf dem Wasser jede Menge Puffins/Lunde zu sehen. Alle weiteren Erklärungen, dürft ihr Wikipedia entnehmen, denn wir machten uns jetzt an die Ausschau nach den typischen kleinen Finnen.
Und es dauerte auch nicht lange bis wir diese riesigen Meeressäuger zu sehen bekamen. Worte reichen nicht aus, das Gefühl zu beschreiben, wenn so ein Riese unter dem Schiff hindurchschwimmt.
Ziemlich genau 90 Minuten kreuzten wir langsam aus dem Fjord hinaus und jeder hatte die Gelegenheit, ein Foto zu machen. Dummerweise hatte es zwischenzeitlich ziemlich stark angefangen zu regnen.
Weil ich später nicht mit den durchnässten Klamotten aufs Moped steigen wollte, stellte ich mich am Heck im Untergang zum Passagierraum etwas unter, während die anderen Passagiere vorne am Bug weiter Ausschau hielten.
Plötzlich hörte ich ein Geräusch hinter dem Heck, trat an die Reling und sah dort keine zwei Meter entfernt einen Buckelwal auf- und wieder abtauchen. Gottseidank hatte ich meine Kamera nicht ausgeschaltet!
Als wir schließlich wieder an Land abgesetzt wurden, hatte ich knapp 150 Bilder geschossen und Sönke seinen Handyakku leer gefilmt. Da wird einiges aussortiert werden! 😉
Und das war die Geschichte dieses Tages. Der Rest ist schnell erzählt: wir hatten vorsichtshalber, gleich zu Beginn, die Regenklamotten komplett übergezogen und sind dann die gesamte Etappe in einem Stück (zweimal kurz die Beine vertreten, ohne Ausziehen!) und im Dauerregen gefahren. Auf knapp 80 Kilometer war die 68 so ziemlich die schlechteste Straße, die man sich vorstellen kann. Tiefe Schlaglöcher, Schlamm, Dreck… und dass alles im strömenden Regen. Daher gibt’s von dieser Etappe auch keine Fotos. Sönke hätte zwar gerne noch ein Photo von uns gehabt (trotz teilweise vier Schichten mit Regenzeug waren wir nass bis auf die Haut!), ich wollte aber nur noch raus aus dem nassen Zeug.
Mal schauen, was der morgige Tag bringt? Wir bleiben zwei Nächte in Sauðárkrókur…