Vom Hnjotur Guesthouse nach Ísafjörður
Und weiter geht die wilde Fahrt! Wer sich gestern gewundert hatte, wieso „in der Nähe von Patreksfjörður“ als Überschrift… ich war wirklich platt.
Weil das bereits bei der Tourplanung vorherzusehen war, hatte ich den heutigen Tag etwas kürzer gestaltet. Und nur der Vollständigkeit halber: gestern waren wir im Hnjotur Guesthouse. Kann locker gegoogelt werden.
Der nette Wirt hatte uns bereits gestern empfohlen, die 612 bis zum Ende, bis zu den Cliffs zu fahren. Aber gestern ging gar nix mehr.
Also saßen wir heute Morgen rechtzeitig auf und nahmen uns den Rest der 612 vor. Ganz am Ende angekommen, nach knapp 45 Minuten auf einer nahezu unbearbeiteten Piste, standen wir auf einem Parkplatz, von dem eine rohe Treppe nach oben an den Rand der knapp 100m hohen Klippe führt, zum Látrabjarg
Und dort saßen sie haufenweise und in Reichweite: Puffins bzw. Papageientaucher oder korrekt Lunde! Auf die Unterarten gehe ich jetzt nicht ein, da kenne ich mich überhaupt nicht aus. Andererseits will fast jeder Islandbesucher ein Foto diese possierlichen Meeresvögel haben. Aber wer fährt schon bis in die letzte Ecke von Island?
Nachdem Sönke und ich unseren Fotohunger gestillt hatten, gingen wir auch die letzten Stufen hinauf und betraten, trotz des Gestanks der Möwen (die Möwenkolonie am Cliff hält sich garantiert nicht an das auf Island herrschende Verbot, seine Notdurft in der Öffentlichkeit zu verrichten 😊), das obere Plateau.
Und jetzt und hier stand ich dann mit Sönke endlich am westlichsten Punkt Europas. Hier ist Schluss-Aus-Ende, danach kommt Grönland. Mein letzter Versuch liegt ja schon sieben Jahre her und dort handelte es sich um den westlichsten Festlandspunkt. Heute waren wir wirklich tief im Westen, wo die Sonne nie verstaubt! Herbie wir grüßen Dich!!
Zurück in Hnjotur ließen wir uns diesen Besuch noch zertifizieren und bekamen gegen eine kleine Spende ein entsprechendes T-Shirt!
Nun ging es endlich auf die geplante Tour und auch heute folgte ein Highlight dem nächsten. Auf der 62 bis Patreksfjörður, dann weiter auf die 63, links ab nach Norden auf die 60 und schließlich erreichten wir gegen 17:00 Uhr Ísafjörður, die nördlichste Stadt Islands!
Auf dieser Strecke wanden sich die Straßen bergauf und bergab, wir sahen zahlreiche Wasserfälle (unter anderem den Dynjandifoss), schneebedeckte Gipfel und nur sehr wenige Touristen. Die Temperatur fiel auf knapp 8 Grad und der Wind pfiff hinter jeder Ecke, so war die gefühlte Temperatur knapp über dem Gefrierpunkt.
Ich hatte längst meine warmen Handschuhe sowie die Neopren-Sturmhaube angezogen und konnte es so sehr gut aushalten. Dass sich außer uns in diese Einöde tatsächlich auch noch eine Handvoll Radfahrer trauten… ich werde diese Extremsportler nie begreifen. Vermutlich genauso wenig, wie die Touris in den beheizten SUVs Sönke und mich begreifen werden. Was soll‘s…
Es war ein wieder ein sensationeller Tag, den wir abends in einer Pizzeria abschlossen. Dort lief auf einem Riesenfernseher (nein, nicht das Eröffnungsspiel der Bundesliga…) in einem linearen TV-Programm(!) das Live-Bild vom Fagradalsfjall, dem ausgebrochenen Vulkan in der Nähe von Reykjavik. Da wir dies bereits an mehreren Orten (Tankstellen, Gästehäuser, Restaurants) beobachten konnten, scheinen die Isländer diesen Ausbruch doch nicht so gaaanz gelassen hinzunehmen?
Hallo Ihr Beiden, vielen Dank für diese tollen Fotos! Ich fühle mich beim studieren der Bilder manchmal wie Gollum.. irgendwo kommt dann ein oder zwei Hobbits daher oder Elben. 🙂
Auf einen tollen neuen Tag. Gute Nacht!
Wow, danke! Mal schauen, ob wir uns noch steigern können? Gute Nacht!