Wer diesen Begriff noch kennt, der weiß auch, wer Commander McLane ist und hat in den 60ern schon Science-Fiction im TV gesehen. Vermute ich mal.
Für mich begann heute der „Rücksturz zur Erde“, also auf direktem Weg nach Hause!
Weshalb diese Einleitung? Na ja, was gestern noch Zukunftsmusik war, hat heute schon Einzug ins Alltagsleben gehalten. Gestern war das Wetter bombig und für das Nordkap absolut außergewöhnlich. In unseren Breitengraden hätte es am nächsten Tag vielleicht bewölkt sein dürfen, vielleicht ein bisschen Regen… aber mehr?
Ich hatte ja bereits erwähnt, dass meine Wetter-App mich vor einem massiven Wetterumschwung warnte, daher hatte ich auch das Zimmer bezogen.
In diesem Zimmer wurde ich heute Nacht (oder heute Morgen? Es war ja immer noch hell!!) vom lauten Fensterklappern geweckt. Der richtig starke Wind war da. Als ich dann später aus dem Fenster sah, stürmten graue Wolkenschleier über das Wasser, die Gipfel der umliegenden Berge waren nicht zu sehen.
Vor ein paar Jahren wäre ich deshalb ohne Smartphone und Wetter-App im Zelt von dem Sauwetter geweckt worden. Das der Abbau bei solchem Wetter keinen Spaß macht, konnte ich bei zwei Motorradfahrern aus dem Allgäu beobachten. Während ich in der Gemeinschaftsküche meinen Kaffee trank, waren die beiden nicht zu beneiden. Bevor auch nur irgendetwas eingepackt werden konnte, musste es erst in den Windschatten des Hauses gebracht werden. Das macht keinen Spaß!
Da hatte ich es merklich leichter und meine Entscheidungen, welche Handschuhe, Pullover ja oder nein oder ob ich die Regensachen schon griffbereit halten sollte, diese Entscheidungen fielen nicht schwer. Das Thermometer im Cockpit spielte dabei den Ratgeber: 14,8 Grad!
Was dann in der nächsten knappen Stunde folgte, ist in meiner Erinnerung der wildeste Wind-Ritt, den ich jemals auf einem Motorrad gemacht habe. Angeblich (lt. Wetterbericht Nordkap) wurden Böen bis zu Windstärke 14 erwartet. Wieviel wir davon abbekommen haben? Die Horizontjägerin wurde durch die Fallwinde immerhin in Schräglagen gezwungen, dass ich häufig die gesamte Fahrbahn benötigte und mich über jeden Tunnel zur Erholung freute. Erst als ich in Olderfjord nach Alta abbog, hörte der Wind auf.
Dafür begann der Regen. Immer wieder setzte leichter Sprühregen ein, dafür lohnte es sich aber noch nicht, die komplette Regenausstattung anzulegen. Erst kurz hinter Kautokeino endete diese Spielerei von Petrus, ab da nahm er das C-Rohr. Ich konnte gar nicht so schnell anhalten, wie das Wasser herunterfiel. Regenhose an, Regenschutz auf den Tankrucksack und weiter.
Als ich gegen 17:30 Uhr nach 482 Kilometern Landstraße in Karesuando, Schweden ankam, hatte ich für heute auch genug.
Obwohl… die Strecke heute auf der E45 von Alta entlang des Flusses Altaelv ist wirklich „erfahrenswert“. Und natürlich habe ich in den Nieselregen-Pausen auch die ein oder andere Kaffeepause eingelegt. Unter anderem am Pikefossen, wo ich schon wieder seltsam gekleidete Männer im Wasser stehen sah. Angeblich sollen das Angler sein? Aber das wird mir Matthias wohl noch einmal erklären müssen 😊
Sollte also irgendjemand von euch in diese Gegend kommen: bevor ihr euch nach Hammerfest quält, würde ich lieber die E45 in diesem Abschnitt in Angriff nehmen.
So, das war’s. Leider mit Verspätung, dieser Campingplatz hat kein Wifi… man solle sich hier erholen bekam ich auf Nachfrage zur Antwort.
Für Morgen verspricht mir die Wetter-App übrigens Dauerregen. Während ich dies offline schreibe, beginnt draußen kurz nach acht erneut der Sturzregen.
Hui, das ist ja quasi ein Wettersturz, zumindest dürfte aber das Schwitzen vorerst ein Ende haben😂.
Deiner Wetter-App würde ich allerdings nicht unendlich trauen, zumindest wenn sie Windstärke 14 vorhersagt, wobei ich mich frage was 14 dann wäre….🤔 Bisher endet die Skala bei 12 (Orkan).
Auf jeden Fall macht (ggf. unsteter) stärker Seitenwind kein Spaß. Mir schmerzt dann immer schnell der Nacken.
Also, ich drück die Daumen für etwas besseres Wetter.
Die Windstärken hatte die Rezeption im Nordkap-Camping ausliegen. Die bezogen sich allerdings nur auf das Nordkapp und dort war eine 14 beim Wind eingetragen… Deswegen: ich weiß nicht, wieviel ich davon abbekommen habe, das bisschen hat mir aber auch gereicht!
War ein bisschen unsauber formuliert, danke für den Hinweis.