Heute kommt der Beitrag ein wenig später. Ich mußte mich ersteinmal von dem grandiosen Spiel erholen. Deutschland ist raus (unverdient… nur meine Meinung!), aber mit absolut erhobenen Haupt. Was für ein Unterschied zu den letzten Turnieren. Jetzt aber genug mit Fußball!
Heute Morgen fiel das Frühstück etwas spartanisch aus… ohne Kaffee, dafür mit Tee!!
Um 08:30 Uhr verließen wir unser Appartement um dann, nach kurzer Tankpause, über die E70 in Richtung Eisernes Tor (kurze Erläuterung folgt!) zu fahren.
Die E70 sah im Routenplaner sehr spannend aus: viele Kurven, Serpentinen und Berge. In der Realität ist es die Transitstrecke in Richtung Bukarest. Hunderte von Sattelschleppern rollten in beide Richtungen und das Überholen war nur selten möglich. Wir wollen ja gesund und in einem Stück nach Hause kommen. Ausserdem waren die ersten 100 Kilometer fast nur eben und geradeaus. Am Ende half nur eine Kaffepause!
Dann kamen die Kurven und die Hügel… aber dank des Schwerverkehrs machte es keinen großen Spaß!
Hinter Orsova erreichten wir dann die Donau und das Eiserne Tor, das sich wie ein großer See vor uns ausstreckte.
Das Eiserne Tor gilt als einer der imposantesten Taldurchbrüche Europas. Am Cazan bzw. Kazan (dt. Kessel) zwischen den Städten Orșova und Donji Milanovac wird die Donau auf 200 Meter Breite verengt; sie war in diesem Abschnitt bereits vor dem Dammbau 50 m tief, sodass der Gewässergrund 15 m unter dem Meeresspiegel liegt. Wegen der steilen Wände der Schlucht ist der heutige Stausee trotz der Anhebung des Wasserspiegels (am Staudamm um 20 m auf 62 m über dem Meer) teilweise nicht viel breiter als das natürliche Flussbett. Auf beiden Seiten der Donau wurden Schutzgebiete eingerichtet – in Serbien der Nationalpark Đerdap, auf der rumänischen Seite der Naturpark Eisernes Tor (Parcul Natural Porțile de Fier).
Im Bereich des Eisernen Tors liegen die zwei Laufwasserkraftwerke Eisernes Tor 1 (Đerdap I) und Eisernes Tor 2 (Đerdap II). Serbien plant ein drittes, kleines Kraftwerk Eisernes Tor 3. Durch die Baumaßnahmen für das Kraftwerk Eisernes Tor 1 versanken 1971 bereits vor Inbetriebnahme durch den Rückstau der Donau einige angrenzende Dörfer und die Insel Ada Kaleh.
Hört sich beeindruckend an… letztlich ein riesiges Industrieareal. Wir wollten kurz anhalten und ein Foto machen und wurden sofort von einer Polizistin angesprochen! Folgender Dialog in „rumänischen“ Englisch:
‚Fotografieren ist hier verboten, Sie dürfen hier nicht fotografieren.‘ ‚Okay… Aber wenn wir nicht fotografieren dürfen? Sie dürfen doch fotografieren, oder?‘ Sie lächelte nahm mein Handy und machte ein Foto von Michael und mir. ‚Könnten Sie nicht auch ein Bild von uns und dem Kraftwerk machen? Im Internet gibt es doch sowieso schon zahllose Bilder vom Kraftwerk!‘ ‚Ich will die Augen mal zumachen!‘, sprachs und machte gleich drei Bilder von uns und dem Kraftwerk.
Freundlichkeit hilft manchmal… nein, immer weiter!
Dann wollten wir unseren Campingplatz aufsuchen. Ich hatte die Adresse aus dem Internet und auch Bilder und Bewertungen gefunden. Vor Ort: nix! Nur eine Baustelle mit dem Neubau eines Einfamilienhauses.
Also rief ich im Navi die Route von morgen auf und Michael suchte in Targu Jiu (die nächste größere Stadt auf unserem Weg!) eine preisgünstige Unterkunft.
Da wir den ganzen Tag über 30° hatten, war das die beste Idee. Erst war Dauerduschen angesagt und dann gab es neben einem eiskalten Bier auch noch eine rumänisches Gericht zum Abendbrot.
Und ganz am Ende das(!) Spiel… darüber wird in den nächsten Tagen vermutlich genug geschrieben werden.
Morgen geht es dann über die Transalpina und wir werden uns die Welt von oben aus 2145 Meter Höhe anschauen!